Endlich wieder Präsenz, endlich wieder persönlicher Austausch zwischen den Teilnehmern unseres Smart Data und KI-Tages am KIT in Karlsruhe. Zum vierten Mal fand er dieses Jahr statt, zum zweiten Mal nach 2019 in Präsenz am Campus Nord. Mit rund 50 Teilnehmern von Unternehmen, von Forschungseinrichtungen, von Dienstleistern und von Netzwerkpartnern hatten wir wieder eine tolle Mischung, die einen lebhaften Austausch untereinander garantierte.
Das Set-Up, das wir für die Online-Version in den letzten beiden Jahren entwickelt haben, funktionierte auch hervorragend in Präsenz: unserer Referenten fassten sich in ihrer Vorstellung und Einführung ihres Themas erfreulich kurz (und dennoch prägnant!), so dass umso mehr Zeit blieb, die interessanten Aspekte auch ein wenig zu diskutieren. Dazu lud auch die Sitzordnung ein: wie bei einer Talk-Show saßen alle Sprecher einer Session zusammen und konnten sich gegenseitig die Bälle zuspielen, aber auch löchern. Alles im Interesse der Zuschauer, die aber auch selbst Gelegenheit hatten, eigene Fragen und Aspekte einzubringen (was sie auch rege genutzt haben).
In der ersten Runde ging es um die Erfahrungen, die die Referenten beim Einsatz von Data Analytics in ihrem jeweiligen Unternehmen bereits gemacht haben, manche auch schon in der Zusammenarbeit mit dem KIT. Die Einblicke in die Praxis waren dabei durchaus nüchtern und selbstkritisch und darum umso spannender für die Teilnehmer (Sales-Vorträge mit den ganzen Vorteilen kennen wir ja zu Genüge, echtes und schonungsloses Feedback aus der Praxis ist da wesentlich hilfreicher!). Die Themen, die Trumpf dabei umtreiben, Werkzeugmaschinen in Zeiten von Daten und KI zu entwickeln, sind dabei nicht so viel anders als die, mit denen sich NIVUS im Hinblick auf Umweltkatastrophen beschäftigt oder heliopas.ai bei der Optimierung von Ernteerträgen. Erfreulich auch der Blick des Karlsruhe Service Research Institutes auf die Rolle, die Daten in all dem spielen.
Erfreulich war auch, dass die Anbieter in der zweiten Gesprächsrunde auf zuviel Marketing verzichtet haben und sich ebenfalls eher pragmatisch mit den Problemen befassten, die sie und ihre Kunden jeden Tag bewältigen. KimoKnow beleuchtete die Möglichkeiten, die CAD-Training bieten kann, während Prenode das Potenzial, das dezentrales Machine Learning birgt, erläuterte. ArtiMinds zeigte, wie man Roboterprozesse auf Basis von Daten optimiert und SAP machte sich Gedanken darüber, wie beim Edge Computing die Sensordaten zur KI kommen. In beiden Sessions, Nutzer wie Anbieter wurde spürbar, wie groß das Potenzial der Technologie tatsächlich sein kann, aber auch wie weit manche Unternehmen es schon für sich erschlossen haben. Eine klare Aufforderung an die Teilnehmer, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie auch davon profitieren können.
Und ein ganz wesentlicher Aspekt dabei ist natürlich die Fachkompetenz, die man im eigenen Unternehmen hat. Manche, eher große, Unternehmen können die passenden Mitarbeiter einfach einstellen, aber gerade im Mittelstand ist es oft zielführender, die eigenen Mitarbeiter weiterzubilden (was den Vorteil hat, dass diese sich schon mit den Geschäftsabläufen auskennen). Hier konnte die HECTOR School des KIT deutlich machen, wie vielfältig alleine ihr, durchaus auf die Industrie ausgerichtetes Angebot schon heute ist, während man sich bei Bayer intensiv damit beschäftigt, welches Angebot zu welcher Mitarbeiterin passt. Der anschließende Dialog zwischen den SDSC-BW-Partnern von KIT und SICOS half dann noch dabei, das Verständnis für das erfolgreiche Einwerben von Fördermitteln zu verbessern.
Neben der Kaffeepause am Morgen wurde dann natürlich auch die Mittagspause bei leckerem Essen dazu genutzt, die Referenten noch ein wenig auszufragen, Gemeinsamkeiten mit anderen Nutzern zu erkunden oder die Forscher mit Projektideen zu versorgen. Parallel wurde auch die Möglichkeit genutzt, den neuen Supercomputer HoReKa am KIT zu besichtigen, bevor es dann am Nachmittag noch eine Hands-On Sitzung gab, die das Azure Machine Learning Studio vorstellte.
Der 4. SDKI-Tag hatte tatsächlich für jeden Teilnehmer etwas zu bieten und wir möchten Sie schon jetzt auf den nächsten Smart Data und KI-Tag hinweisen, der voraussichtlich wieder im Oktober 2023 stattfinden wird.